Was in den letzten Wochen Schlagzeilen machte:

• Mehr Freizeit für Lehrlinge (Quelle: SRF)
  Mehr als 160’000 Personen haben eine Petition unterzeichnet, die 8 Wochen Ferien (statt wie bis anhin 5 Wochen Ferien) für die Lehrlinge fordert. Die Gewerkschaften unterstützen diese Forderung, weil die Belastung der Lernenden immer weiter zunehme.
• “Echte Erholung”: Gewerkschaft will fixe freie Tage bei Teilzeit (Quelle: 20 Minuten)
  Die Gewerkschaft Travail Suisse fordert fixe freie Tage, damit die Erholung der Arbeitnehmenden besser gewährleistet ist.

Diese zwei Themen stehen sinnbildlich dafür, was in der Gesellschaft immer mehr zum Trend wird. Die Arbeitnehmenden wollen mehr fixe Freizeit für die Erholung vom Arbeitsalltag und zur Optimierung der Work-Life-Balance.

Auch wenn wir uns andere Themenfelder anschauen, so zeigen diese zum Teil alarmierende Tendenzen;

So stieg gemäss Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) des Bundesamts für Statistik (BFS) die gesundheitsbedingten Absenzen (Krankheit oder Unfall) von 2023 auf 2024 bei den Vollzeit Arbeitnehmenden von 7.6 auf 8.5 Tage pro Arbeitsstelle (Anstieg > 10%!). Dabei spielen zunehmend auch psychische Erkrankungen eine Rolle.

Der Krankenversicherer Sanitas spricht in seinem Health Forecast (basiert auf einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage mit 2’500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) gar von einer “Stressepidemie”. 25% der Schweizer Bevölkerung fühlt sich relativ oder sehr häufig gestresst. Bei Frauen unter 30 ist der Anteil sogar bei 49%. Aus dem Bericht geht hervor, dass das Stressempfinden vor allem bei Personen unter 45 Jahren in den letzten fünf Jahren gestiegen ist.

Wenn sich die Arbeitnehmenden immer mehr gestresst fühlen und die krankheitsbedingten Abwesenheiten zunehmen, muss man sich schon ernsthaft fragen, wo der Nutzen sein soll, um die letzten fünf verbleibenden echten Ruhetage im Jahr zu opfern.

Ein Nein zum Ruhetagsgesetz schützt die Arbeitnehmenden vor noch mehr zusätzlichen Stress und sichert immerhin an diesen fünf Tagen noch echte Erholung zu.